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März - November 2011

 

 
 

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DONNERSTAG, 26. MAI 2011

Heute erprobte das Institut den Alltag der Zukunft im Selbstversuch. Wir folgten einer Vision, die wir auf der Homepage der Seestadt Aspern gefunden haben:

"aspern wird ein Ort, an dem sich die Menschen wohlfühlen und jeder seine individuellen Ansprüche verwirklichen kann – ein Businessmeeting in Bratislava am Morgen, abends ein Theaterbesuch mit Freunden in der Wiener Innenstadt und dazwischen eine Laufrunde am Seepark zum Entspannen. aspern wird eine Stadt, in der man gerne lebt und arbeitet, gut vernetzt und am Puls der Zeit ist."

Wir sind also am morgen nach Bratislava gefahren, waren mittags eine Runde joggen und abends in Wien im Theater. Was uns während dieses Tages passiert ist, könnt Ihr in unserem LIVETICKER nachlesen.

 

DIENSTAG, 24. MAI 2011

Auf dem Außenposten der Gegenwart in der Zukunft ist es heute sehr, sehr, heiß. Die U-Bahn wird weitergebaut, Lastwagen fahren herum. Ein Kühlschrank wurde geliefert. Schatten gibt es nur einen kleinen Streifen entlang der einen Container-Seite. Der Hund bricht eigenmächtg einen Rundgang über das Gelände ab und kehrt in den Schatten zurück. Aus einem der Container Trance-Techno.


DONNERSTAG, 19. MAI 2011
Mit dem destruktiven Charakter in der Stadt der Zukunft:

Die Forschungsstation des Instituts für Alltagsforschung steht mitten in einer Stadt, die es noch gar nicht gibt. Die alte Stadt hat schon ihre Beton-Fühler ausgestreckt, die U-Bahn kommt 2013. Der See, der einmal der Mittelpunkt dieser Stadt sein wird, ist beinahe fertig ausgehoben. Sonst gibt es nur Feld, Wiese, Schutt und das alte Flugfeld.

Die Stadt der Zukunft ist heute noch ein leerer Raum, Niemandsland. Utopie, der Nirgend-Ort. Ich denke an Walter Benjamins destruktiven Charakter, der hier seine Freude gehabt hätte : „Dem destruktiven Charakter schwebt kein Bild vor. [...] Zunächst, für einen Augenblick zumindest, der leere Raum, der Platz, wo das Ding gestanden, das Opfer gelebt hat. Es wird sich schon einer finden, der ihn braucht, ohne ihn einzunehmen.“

Was den letzten Punkt angeht wäre ich mir nicht so sicher. Der destruktive Charakter ist selbst ein hoffnungsloser Utopist. Die Einnahme des Territoriums bahnt sich bereits an, bis jetzt nur durch Fahnen, Liegestühle und einige Container mit dem Logos von aspern, die Seestadt Wiens. Und natürlich durch die Baustelle der U-Bahn, die die Stadt der Gegenwart mit der Stadt der Zukunft verbinden wird.

Wie wird der Alltag aussehen in dieser Stadt, die noch nicht existiert? Und überhaupt: Wie sähe ein utopischer Alltag aus? Das Problem jeder Utopie: Wie soll man die Frage beantworten, wenn nur die Erfahrungen, das Wissen und die Sprache der Gegenwart hat, um die Zukunft zu beschreiben? Und so wie die Gegenwart soll der Alltag der Zukunft ja nicht sein, sondern am besten ganz anders.

Was sich aus der Gegenwart absehen lässt: Ein paar technologische Tendenzen und Lebensformen, die sich abzeichnen. Noch mehr Telekommunikation, noch mehr Mobilität, noch mehr Selbstmanagement. Noch mehr Nachhaltigkeit, mehr Biogemüse, mehr grün. Der Verdacht: Hier in der zukünftigen Seestadt wird sich das Reich des polizeilichen Zartgefühls, das die Situationisten schon in den 1960er Jahren heraufbeschworen haben, endlich realisieren. Der Wellnessbereich wird die Polizeistation ersetzen und wir werden die Welt verbessern, wenn wir mit unserem fair gehandelten Café am Ufer des Sees sitzen und in unsere Laptops tippen - wenn es in 10 Jahren noch Laptops gibt. Es mag anders kommen, aber bis uns die Zukunft vom Gegenteil überzeugt, halten wir am Misstrauen in den imaginierten Gang der Dinge fest. In der Zwischenzeit schreiben wir - in 12 meter hohen, goldenen Lettern und in Schönschrift, quer über das Areal - eine andere Einsicht des destruktiven Charakters:

Wie ungeheuer sich die Welt vereinfacht, wenn sie auf ihre Zerstörungswürdigkeit geprüft wird. Dies ist das große Band, das alles Bestehende einträchtig umschlingt.


MITWOCH, 18. MAI 2011


DIENSTAG, 17. MAI 2011

Nachdem wir die Recherche im 6. Bezirk am Sonntag, den 8. Mai beendet und die Expedition in die Konsumwelten des 6. Bezirks in der 4. Episode unserer Serie am 12. Mai präsentiert haben, gab es tatsächlich ein freies Wochende für die Mitglieder des Instituts - definitiv kein Alltag!

Seit gestern forschen wir in der Seestadt Aspern, eine Stadt, die sich noch im Bau befindet. Und da die Präsentation dieser Expedition erst am 4. Juni stattfindet, können wir es diesmal etwas entspannter angehen lassen. Deshalb gibt es heute auch noch keine Fotos. Dafür ber heute Abend eine Pecha-Kucha-Nacht in Aspern, bei der wir das Institut für Alltagsforschung in 20 ppt-Slides à 20 sek. präsentieren werden. Wir sind gespannt.


SAMSTAG, 7. MAI 2011

Heute hat das Institut für Alltagsforschung einen Liveticker vom Samstagnachmittag auf der Mariahilfer Straße gemacht. Wer wissen will, was sich dort alles ereignet hat, kann den Ticker HIER nachlesen.

Für die Liveticker des Instituts gibt es seit heute einen eigenen Blog: www.alltagsforschung.blogspot.com


DONNERSTAG, 5. MAI 2011

Heute hat das Institut für Alltagsforschung 3 Shopping-Stipendien vergeben in Höhe von 19,99 €, 29,99 €, und 39,99 €. Für diese Budgets durften die Stipendiaten in Begleitung der InstitutsmitarbeiterInnen shoppen gehen. Von dem Geld musste eine (und nur eine) Sache für den Stipendiaten / die Stipendiatin selbst gekauft werden. Das Gekaufte durfte nicht teurer sein als die Höhe des Stipendiums und max. 10% billiger. Gutscheine waren verboten, Videoaufnahmen durch das Institut erlaubt.

Geld zu verschenken erwies sich erwartungsgemäß als schwierig, aber schließlich fanden wir aber doch 3 StipendiatInnen, die sich gefreut haben...


MITTWOCH, 4. MAI 2011

Von der Dachterrasse des Haus des Meeres sieht das Institut für Alltagsforschung so aus:

Der Blick von oben entdeckte außerdem ein neues Forschungsfeld:


 

MONTAG, 2. MAI 2011

Eine erste Annäherung an unser Forschungsfeld...



shopper_2

 

MONTAG, 2. MAI 2011

Das Institut für Alltagsforschung ist zurück in der Stadt. Mittendrin. Am Fritz-Grünbaum-Platz gegenüber des Haus des Meeres. Dort erforschen wir die Rolle von Shopping und Konsum im Alltag. BesucherInnen sind jederzeit willkommen!!!