90 Minuten… ist ein Format des Instituts für Alltagsforschung zur psychogeographischen Erkundung urbaner Terrains.

Wie der Titel schon nahelegt handelt es sich um ein Spiel, das vom Fußballspiel seine „Spieldauer“ (2x45 min plus 15 min Pause) übernimmt, sonst aber fast nichts mit Fußball zu tun hat.

Gespielt werden kann 90 Minuten von beliebig vielen Spielern. Vor Spielbeginn müssen sich die Spieler (evtl. mit Hilfe eines Stadtplans) über die Spielfeldgrenzen verständigen, d.h. die Grenzen des zu erforschenden Terrains abstecken. Es ist jedoch jedem Spieler freigestellt, die Grenzen des Spielfeldes zu überschreiten und das Spiel auch im „Aus“ fortzusetzen, wenn ihm dies im Sinne der psychogeographischen Erkundung sinnvoll erscheint.

Jeder Spieler benötigt eine Stoppuhr, einen Fotoapparat, Notizblock und Stift bzw. ein Diktiergrät.

Spielablauf:
Zu Beginn des Spiels versammeln sich alle Spieler an einem zentralen Ort des zu erforschenden Terrains. Mit dem Anpfiff (alle Spieler starten ihre Stoppuhren) beginnen die Spieler, sich nach eigenem Rhythmus über das Terrain zu bewegen. Ob sie spontan ihre Route wählen oder vorher Laufwege einstudieren, ist nur eine Frage der Taktik. Jeder Spieler protokolliert das Geschehen um ihn herum, auch seine Eindrücke und Empfindungen. Außerdem wird protokolliert, in welcher Spielminute sich das Beobachtete abgspielt hat (dabei werden die Minuten von 1-90 gezählt). Auch Fotos werden gemacht. Dies geht solange, bis die erste Halbzeit rum ist - nach 45 Minuten kehren die Spieler wieder an den Ausgangspunkt zurück. Nach einer ca. 15 minütigen Pause wird die 2. Halbzeit angepfiffen.

Nach dem Spiel werden die Beobachtungen aller Spieler nach der Reihenfolge im Spielverlauf sortiert , d.h. alle Beobachtungen werden zu einem einzigen „Spielbericht“ montiert.

Spielbericht: 90 Minuten Werkbundsiedlung (.pdf-Download)